Jan Thomsen
Berliner Zeitung am 05.04.2016
"... Es drohe die Alternative „Stillstand statt lebhaftes, urbanes Stadtzentrum“. Er (Ober-bürgermeister Jakobs - Anmerkung PMND) rät daher, was sein gutes Recht ist als Stadtoberhaupt, von einer Unterschrift ab. Ob dies kommunikativ eine kluge Strategie ist, darf man bezweifeln. Die Gegner jener „Wiese des Volkes“ – an einer der meistbefahrenen Straßen der Stadt übrigens – dürfte dies eher noch motivieren, zumal bei vielen von ihnen noch die Trickserei in Sachen Garnisonkirche in schlechter Erinnerung ist. Auch damals wurden in kurzer Zeit ausreichend Unterschriften gesammelt. Es wäre nicht verwunderlich, wenn dies erneut gelänge."
Dr. Stefan Lüddermann
Neue Osnabrücker Zeitung am 26.01.2016
"... Selbst ein Zeugnis der Geschichte, steht es jetzt jener Geschichte im Weg, die Potsdams Stadtspitze neu schreiben möchte. Ein Widersinn? Ja. Der Hotelturm müsste als Wahrzeichen der Stadt zu akzeptieren sein, ohne falsche Ostalgie, aber mit Respekt vor einer Erinnerung, die ohne Brüche nicht zu haben ist."
Märkische Allgemeine
von Ildiko Röd
Rückenwind für das bevorstehende Bürgerbegehren zum Hotel Mercure: Der prominente SPD-Politiker und DGB-Regionalchef Detlef Baer befürwortet das Begehren, das vom Bündnis „Potsdamer Mitte neu Denken“ initiiert worden ist und das am 8. April starten soll. „Ich finde, das ist eine entscheidende Frage für die Bürger“, sagte Baer am Mittwoch zur MAZ. „Sie müssen die Möglichkeit haben mitzuentscheiden, wie ihre Stadt aussehen soll und wofür ihre Steuermittel ausgegeben werden beziehungsweise nicht ausgegeben werden.“ ...
Potsdamer Neueste Nachrichten
von Katharina Wiechers
Potsdam - Die Fragestellung für das Bürgerbegehren zur Potsdamer Mitte steht fest. Sie gliedert sich in zwei Punkte und ist mit einer Grafik bebildert, die den Lustgarten, den Alten Markt und das Gebiet rund um den Staudenhofwohnblock umfasst. Die Forderungen der Initiative sind wie folgt formuliert: „1. Die Stadt Potsdam oder von ihr Beauftragte sollen keine kommunalen Grundstücke im o.g. Gebiet mehr verkaufen.“ Und weiter: „2. Für den Abriss des Hotels Mercure, des Wohnblocks am Staudenhof und des Fachhochschul-Gebäudes sollen keine öffentlichen Fördermittel und städtischen Eigenanteile eingesetzt werden. Diese Finanzmittel sollen vorrangig für die Entwicklung der unter 1. genannten kommunalen Grundstücke beansprucht und eingesetzt werden.“ Wer diese beiden Forderungen unterstützt, soll seine Unterschrift samt Adresse und Geburtsdatum hinterlassen. ...
Märkische Allgemeine
von Ildiko Röd
Unterstützen Sie diese beiden Forderungen ?
taz.de
von Marco Zschiek
Potsdamer Neueste Nachrichten
von Henry Kramer
zur Ankündigung schreibt die
Märkische Allgemeine am 10.03.2016
Bürgerbegehren gegen den Mercure-Abriss
Potsdamer Neueste Nachrichten
am 11.03.2016
Initiative will Bürgerbegehren zum Mercure Kritik an "Kahlschlag bei Nachkriegsmoderne"
Märkische Allgemeine am 12.03.2016
Antrag für Mercure-Begehren wird eingereicht
Potsdamer Neueste Nachrichten
am 12.03.2016
Schlachtfeld Mitte
Pressemitteilung vom 11.03.2016:
Die aktuelle Debatte um das Hotel "Mercure" und die mehr als 3.000 Unterschriften binnen einer Woche, stehen beispielhaft für einen unterbliebenen, seitens der Rathauskooperation sogar verhinderten Diskurs um die Zukunft der Potsdamer Mitte. Bisherige Beteiligungen liefen ins Leere oder waren von vornherein ein Placebo (z. B. Lustgarten-Werkstatt 2014/15). Die Stadt versucht nun, auch im Bereich des Staudenhofs in den nächsten Monaten vollendete Tatsachen zu schaffen.
Gebetsmühlenhaft wird dabei auf einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung aus dem letzten Jahrhundert verwiesen. Dabei wird nicht nur vergessen, dass mit dem 25 Jahre alten Beschluss von 1990 lediglich eine "behutsame Wiederannäherung" an das frühere Stadtbild beschlossen wurde und nicht seine kompromisslose, vollständige Wiederherstellung. Noch drastischer ist, dass mit der Tilgung der Nachkriegsmoderne aus der Potsdamer Mitte die neuen Bedürfnisse einer lebendigen Stadt des 21. Jahrhunderts sträflich übergangen werden.
Durch ihr Wachstum der letzten Jahre steht die Landeshauptstadt Potsdam vor größten Herausforderungen in den Feldern Bildung, Beteiligung und Integration und steht hohem Bedarf in der Wissenschaftsförderung gegenüber. Im Bereich des Sanierungsgebiets Potsdamer Mitte sind mit dem Hochschulgebäude an der Friedrich-Ebert-Straße, dem benachbarten Wohnhaus am Alten Markt 10 (am Staudenhof) und dem Rechenzentrum an der Breiten Straße bedeutende Potenziale für eine zukunftsweisende und sozialverträgliche Weiterentwicklung des Bestands vorhanden. Abriss und Verkauf der öffentlichen Liegenschaften wären unumkehrbar und würden kommenden Generationen sämtlichen Einfluss auf die Gestaltung ihres Stadtzentrums nehmen. Die kompromisslose Zerstörung nutzbarer Bausubstanz und die Privatisierung öffentlichen Bodens sind alles andere als behutsam, nachhaltig oder verantwortungsvoll.
Mit dem Bürgerbegehren soll die öffentliche Debatte neu belebt und die Möglichkeit geschaffen werden, dass alle Potsdamer*innen an der weiteren Entwicklung ihrer Stadtmitte beteiligt werden.
Die Sammlung der Unterschriften wird durch zahlreiche Veranstaltungen begleitet (u. a. Vorstellung eines überarbeiteten Nachnutzungskonzepts für das FH-Gebäude im April, öffentliche StadtWerkstatt und Präsentation ihrer Ergebnisse im Mai 2016). Damit soll Bewusstsein für den Wert öffentlicher Gebäude und Grundstücke geschaffen und aufgezeigt werden und, dass NEU über BESTEHENDES gedacht werden kann.
Prof. Holger Jahn, Frauke Röth, André Tomczak